Interview

Drei Fragen an Ulrike Sosnitza

Die Autorin

Ulrike Sosnitza sagt über sich selbst: »Ich bin ein Büchernarr. Lesen gehört zu meinem Leben wie Luft und Schokolade. Kein Wunder, dass ich nach dem Abitur erstmal Bibliothekarin wurde. Das Schreiben von Büchern fand ich allerdings schon immer spannender als deren Verwaltung. Außerdem liebe ich meine Familie und meinen Garten. Früher habe ich auch sehr viel fotografiert und im Chor gesungen, dazu fehlt mir aber heute leider die Zeit.«

Sie schätzt Autorinnen wie Patricia Highsmith, Jane Austen, Virginia Woolf oder Joanne K. Rowling, mag Game of Thrones und Ostfriesentee. Segelt oder sitzt gern im Garten und schaut den Eichhörnchen zu. Dies und noch einiges mehr erfährt man auf ihrer Website.

Ulrike Sosnitza ist Mitglied der Autorenvereinigung DELIA.

Orangenblütenjahr

„Nach dem Tod ihres Mannes Martin bricht Nellys Welt zusammen. Martin hatte eine Geliebte –Nellys beste Freundin – und mit ihr einen Sohn. Kurzentschlossen zieht sie vom Odenwald nach München. Alles auf Anfang, und das mit zweiundfünfzig Jahren. Sie genießt das neue Leben, ihren erwachsenen Kindern geht aber alles zu schnell. Vor allem, als auf einmal gleich drei Männer Nelly umschwärmen, dabei hat sie doch eigentlich genug von der Liebe …“

Leseprobe

Heyne-Taschenbuch, 9,99 Euro
ISBN 978-3-453-42279-7

 

Das Interview

Was bedeuten dir das Schreiben und die Literatur?

Ulrike: Lesen bedeutet für mich einfach alles. Ruhe und Entspannung genauso wie atemloses Mietfiebern und nägelkauende Aufregung. Ich liebe es, in fremde Welten einzutauchen und vor allem: Rätsel zu lösen.
Das Schreiben hat mich mit fünfzehn gepackt, als ich eine unglückliche Liebe in Gedichten verarbeitete. Das war auch das Alter, in dem ich wirklich beeindruckende Bücher las und dachte: das will ich auch können. Die Magie der Wörter beherrschen und Menschen so zu verzaubern, dass sie lachen oder weinen und dass sie vor allem ein Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen wollen.

 

Foto: Gerhard Bayer

Wie lautet dein wichtigster Tipp für angehende AutorInnen?

Ulrike: Nie aufgeben. Zwischen diesen Liebesgedichten und der Veröffentlichung meines ersten Romans mit 48 liegen Jahre voller Gedichte, Essays, Zeitungsartikeln, Kurzgeschichten, Romanentwürfe und auch Jahre, in denen ich gar nichts schrieb. Als ich jünger war, habe ich schnell aufgegeben und was Neues angefangen. Heute würde ich meinem jüngeren Ich gerne sagen: tue es nicht. Die Idee war gut. Setz dich hin und schreib es zu Ende.

Was hat dich zu deinem aktuellen Buch inspiriert?

Ulrike: Ich wollte schon immer eine Geschichte mit einer Heldin in meinem Alter schreiben, in der das Alter nicht das Hauptthema war. Es sollte eine Geschichte werden, wie sie jeder Frau in jedem Alter passieren kann: eine Beziehung scheitert, das Leben geht irgendwie weiter. Ich wollte darüber schreiben, welche Chancen so eine Situation bieten kann. Denn dieses euphorische Gefühl eines Neuanfangs ist an kein Alter gebunden, so dass hoffentlich auch jüngere Leserinnen sehr gut unterhalten werden.

Nur wenn Liebe im Vertrauen wurzelt, kann sie zum Himmel wachsen

Im Februar 2020 wird der Roman »Sternenblütenträume«, an dem die Autorin derzeit arbeitet, als Taschenbuch erscheinen.

Ulrike Sosnitza sagt darüber: »Die Protagonisten sind wieder in ihren Dreißigern, was aber der Geschichte geschuldet ist. Hier hat mich ein ganz bestimmtes Setting gereizt, das bei Millenials besser funktioniert als bei uns Fünfzigjährigen. Der moralische Konflikt, der hier im Vordergrund steht, ist allerdings wieder universell und daher ist die Geschichte hoffentlich auch für jedes Alter interessant.«

Die Hochzeitsfotografin Nina braucht eine neue Wohnung und einen neuen Mann. In dieser Reihenfolge. Seit sie wieder Single ist, lebt sie notgedrungen bei ihren Eltern, und das hält sie einfach nicht aus. Da trifft sie auf einer sonnendurchfluteten Lichtung im Wald auf den Schulsozialarbeiter Felix, der so gerne Bäume umarmt. Sie verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Und er in sie. Alles ist perfekt. Sogar die riesige Narbe auf ihrem Bauch stört ihn nicht. Doch dann entdecken die beiden, welch schreckliches Geheimnis sie verbindet.

 

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