Interview

»Götterfunke« Drei Fragen an Marah Woolf

Götterfunke – Hasse mich nicht
Autorenfoto

© Marah Woolf

Die Schriftstellerin Marah Woolf ist eine der erfolgreichsten deutschsprachigen Selfpublisher-AutorInnen. Sie studierte  Geschichte und Politik und lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Magdeburg.

Ihren ersten Roman »MondSilberLicht« veröffentlichte sie 2011 und wurde zwei Jahre später auf der Leipziger Buchmesse 2013 mit dem Indie-Autoren-Preis ausgezeichnet. Seither haben sich Ihre Bücher weit mehr als eine Millionen Mal verkauft, wurden in mehrere Sprachen übersetzt und sind als Hörbücher erhältlich.

Mit ihren Fantasy-Reihen wendet sich Marah Woolf an ein junges Publikum, das sie mit leichter Erzählstimme in eine magische Welt mit fantastischen Wesen und jugendlichen Helden entführt.

Als Emma C. Moore schreibt die Autorin Kurzromane, die in einer Kleinstadt in den Südstaaten der USA angesiedelt sind. Die Lovestorys können unabhängig voneinander gelesen werden, aber wie es in Kleinstädten so ist, die Figuren laufen sich immer mal wieder über den Weg.

Ich freue mich außerordentlich, dass sich Marah Woolf die Zeit genommen hat, meine Fragen so ausführlich zu beantworten.

Drei Fragen …

Jeanine     Als erfolgreiche Selfpublisherin mit einem Verlag zusammenzuarbeiten verlangt viel gegenseitiges Verständnis für die unterschiedlichen Bedürfnisse und Prozesse von beiden Seiten. Der Buchmarkt steht vor großen Herausforderungen und Verlage müssen neue Konzepte entwickeln. Was könnten sie deiner Meinung nach anders machen, um für Autorinnen und Autoren attraktiv zu bleiben?

Marah Woolf   Puh! Das ist ein so großes Feld, das sich das nicht mit drei Sätzen beantworten lässt. Alles allein zu entscheiden, ist schon toll.
Das Zauberwort ist hier wohl: Zusammenarbeit. Mein Erfolg ist nicht gerade vom Himmel gefallen und ich behaupte mal, ich weiß, wovon ich rede. Autoren haben Kompetenzen und Verlage haben andere. Wenn man diese bündelt, kommt auch ein Ergebnis heraus, das im besten Falle alle Beteiligten glücklich macht. Dafür muss man reden und wieder reden. Arbeitsgespräche mit Vertretern der verschiedenen Abteilungen wären toll um Projekte zu schmieden, die on- und offline funktionieren. Die Leserbindung gewinnt immer mehr an Wert und das ist etwas, was nur Autoren persönlich leisten können. Verlage könnten davon profitieren, wenn sie Buchprojekte nicht nach Checkliste abhandeln, weil das immer so gemacht wurde, sondern ihre Kampagnen ganz gezielt auf den Autor und dessen Zielgruppe ausrichten. Das würde auch jede Menge Geld sparen, das derzeit mit Gießkannenprinzip für Werbung ausgeben wird.

Jeanine     Die Mondlichtsaga spielt in Schottland, die FederLeichtSaga hast du in der unter Golfspielern und Royalisten berühmten aber auch ansonsten recht charmanten schottischen Stadt St Andrews angesiedelt. Ein Jahr hast du mit deiner Familie dort gelebt. Waren es die Highlands, die dich auf die Idee zu deinem ersten Buch gebracht haben und was ist für dich das Besondere an Schottland?

Marah Woolf    Ich habe ja mein erstes Buch 2009 geschrieben. Also lange vor KDP und bevor ich 2013 mit meiner Familie nach Schottland gegangen bin. Es war eher so, dass meine Bücher mich nach Schottland gebracht haben. Während ich den ersten Teil der MondLichtSaga schrieb, machte ich mich auf die Suche nach der perfekten Location für meine Geschichte. Es sollte ein Ort sein, mit dem meine Leserinnen sofort bestimmte Vorstellungen, Sehnsüchte, Gefühle und meinetwegen auch Gerüche verbinden. Nach Abschluss meiner Überlegungen hatte ich die Bretagne, Italien und Schottland in der engeren Auswahl und Schottland ist es dann geworden. Das erste Mal dort gewesen bin ich erst 2011, kurz bevor ich mein Buch bei Amazon hochgeladen habe und trotz meiner rudimentären Vorkenntnisse habe ich gemerkt, dass ich gar nichts falsch beschrieben hatte. Allerdings sucht man in meinen Büchern große Beschreibungen vergeblich. Fantasie entsteht für mich nämlich im Kopf und nicht auf Papierseiten. Ich muss die Fantasie nur anknipsen.

Jeanine   Ich finde die Verwandschaftsbeziehungen in der griechische Götterwelt ziemlich verwirrend. Wie aufwändig waren die Recherchen für die »Götterfunke«-Trilogie?

Marah Woolf    Oh, das war gar nicht aufwendig für mich. Seit ich zehn bin, liebe ich die Götter und kannte schon damals gefühlt jede Sage auswendig und jeden Gott persönlich. Interessant fand ich eher, dass alles noch in meinem Kopf war. Ich musste mich eher bremsen, nicht noch viel mehr zu verarbeiten. Man neigt ja leicht dazu, das eigene Wissen für Allgemeinwissen zu halten. GötterFunke war vermutlich auch deshalb ein totales Herzensprojekt von mir und es wird mir schwerfallen, die Götter gehen zu lassen.

Was kommt als Nächstes?

Wo soll ich anfangen? Vielleicht so viel: nur mit meinen derzeit schon feststehenden Projekten habe ich die nächsten fünf Jahre ausreichend zu tun.

Weitere Fragen über das Schreiben und ihre Bücher beantwortet die Autorin im FAQ  ihrer Website.

 

Buchcover Götterfunke

Cover: Frauke Schneider für Dressler

Götterfunke – Liebe mich nicht!

Eigentlich wünscht Jess sich für diesen Sommer nur ein paar entspannte Wochen in den Rockys. Doch dann trifft sie Cayden, den Jungen mit den smaragdgrünen Augen, und er stiehlt ihr Herz. Aber Cayden verfolgt seine eigenen Ziele. Der Göttersohn hat eine Vereinbarung mit Zeus. Nur wenn er ein Mädchen findet, das ihm widersteht, gewährt Zeus ihm seinen sehnlichsten Wunsch: endlich sterblich zu sein. Wird Cayden im Spiel der Götter auf Sieg setzen, auch wenn es Jess das Herz kostet?

Buchcover Götterfunke

Cover: Frauke Schneider für Dressler

Götterfunke – Hasse mich nicht!

Das neue Schuljahr beginnt und Jess versucht, Cayden zu vergessen, nach allem, was er ihr angetan hat. Aber Zeus und seine Götter haben anscheinend andere Pläne, und schon am ersten Schultag steht Cayden plötzlich vor ihr. Schwebt Jess etwa in Gefahr? Ist Agrios ihr womöglich nach Monterey gefolgt? Jess möchte nicht in den Kampf der Götter hineingeraten, sondern wünscht sich ein ganz normales Leben. Aber was ist schon normal, wenn man die Welt der Götter sehen und betreten kann? Und vor allem: Wie lange kann sie Cayden wirklich hassen?

Teil 3 der Trilogie erscheint im Frühjahr 2018

Marah Woolf ist auf Buchmessen und bei Lesungen zu erreichen. Außerdem u. a. über ihre Websites Marah Woolf und Götterfunke sowie bei Facebook, Twitter und Instagram.
Jugendfantasy von Marah Woolf
FederLeichtSaga

1. Wie fallender Schnee (2014)
2. Wie das Wispern der Zeit (2015)
3. Wie der Klang der Stille (2016)
4. Wie Schatten im Licht (2016)
5. Wie Nebel im Wind (2017)

BookLessSaga

1. Wörter durchfluten die Zeit (2013)
2. Gesponnen aus Gefühlen (2013)
3. Ewiglich unvergessen (2014)

MondLichtSaga

1. MondSilberLicht (2011)
2. MondSilberZauber (2012)
3. MondSilberTraum (2012)
4. MondSilberNacht (2015)