Interview

Drei Fragen an Anne Sanders

Mein Herz ist eine Insel

© Jan Frommel

Anne Sanders arbeitete unter anderem für die Süddeutsche Zeitung und hat als Alexandra Pilz erfolgreich für das junge Publikum von »Heyne fliegt« geschrieben. Mit ihrem charmanten Cornwall-Roman »Sommer in St. Ives« begeisterte sie ihre LeserInnen und war wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste zu finden.

Die Autorin wurde in Wuppertal geboren, besitzt einen österreichischen Pass und lebt mit dem Kulturredakteur und Schriftsteller Bernhard Blöchl mit Blick auf die Isar mitten in München. Als Journalistin hat sie KünstlerInnen wie Judy Dench, Alan Rickman, Heath Ledger oder Ben Stiller interviewt. Nach ihrem Lebensmotto gefragt, antworte sie mit einem Satz von Sylvia Plath: »Ich will leben, lieben und davon schöne Sätze sagen.«

Anne Sanders ärgert sich über Ungerechtigkeit und Chauvinismus, würde gern richtig gut Klavier spielen können und träumt von einem Cottage in Cornwall, in dem sie Eichhörnchen sowie zahllosen anderen Tieren ein gutes Zuhause geben möchte.

Ich freue mich sehr, sie für diese Buchkolumne gewonnen zu haben. Meine erste Frage an Anne Sanders: Was fasziniert Sie an Großbritannien und haben Sie auch andere Lieblingsländer?

Anne Sanders   Ursprünglich haben mich England und Schottland als Urlaubsziel gereizt, weil ich Sonne einfach nicht gut vertrage. Was ich nach mehreren Reisen dorthin sagen kann: Die Menschen dort sind offen und freundlich, das Wetter ist nicht halb so schlecht wie alle immer sagen, die Landschaft ist zauberhaft und ich persönlich liebe die englische Sprache, je britischer, desto besser. Im Augenblick habe ich also keine weiteren Lieblingsländer, aber ich habe auch bei weitem nicht alle gesehen. Skandinavien steht ganz groß auf meiner Wunschliste, Island und auch der Nordwesten der USA – überall da möchte ich unbedingt noch hin.

Jeanine   Wie reagieren Journalisten-KollegInnen auf Ihren schriftstellerischen Erfolg in der Genre-Literatur?

Anne Sanders   Ehrlich gesagt: Die meisten meiner Journalisten-KollegInnen ignorieren meine Bücher freundlich, aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht liegt es an der Genre-Literatur? Jeder, der Unterhaltungs-Literatur schreibt, weiß, dass man schnell in eine Schublade gesteckt und alles über einen Kamm geschoren wird. Damit muss man womöglich leben, wenn man ein größeres Publikum erreichen möchte.

Jeanine   Viele AutorInnen stecken bereits mitten in einem neuen Projekt, wenn ihr aktuelles Buch erscheint. Verraten Sie uns, woran Sie arbeiten?

Anne Sanders   Ich habe seit der Abgabe von »Mein Herz ist eine Insel« schon wieder einen Roman vollendet, diesmal aber nicht in der Anne-Sanders-Reihe, sondern ein neues Jugendbuch. Es wird voraussichtlich im Frühjahr 2018 bei dtv erscheinen. Im Augenblick schreibe ich an einem weiteren Roman für Blanvalet, der wieder in St. Ives spielen wird und ebenfalls im Frühjahr 2018 erscheinen soll.

Mein Herz ist eine Insel

Isla Grant ging es schon mal besser. Ohne Wohnung und ohne Job bleibt ihr keine andere Wahl, als nach Hause zurückzukehren, nach Bailevar, eine winzige Insel an der rauen Westküste Schottlands. Und das, obwohl sie kaum Kontakt zu ihrer Familie hat. Als sie auch noch ausgerechnet ihre Jugendliebe Finn wiedertrifft, sind alle unliebsamen Erinnerungen zurück. Ihr einziger Lichtblick ist die alte Dame Shona, die wie keine andere Geschichten erzählt, besonders gern die Legende von der verschwundenen Insel. Doch schon bald erkennt Isla, welch tragisches Geheimnis Shona zu verbergen versucht. Und auch ihre eigene Vergangenheit holt Isla unaufhaltsam ein …

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Dieses Interview erschien zuerst im Juni 2017 im Stadtmagazin Da Capo (Braunschweig) unter der Rubrik »Die Buchkolumnistin«. Die Fragen stellte Jeanine Krock.